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Marie Malcovati: Nach allem was ich beinahe für dich getan hätte

„Nach allem was ich beinahe für dich getan hätte“ von Marie Malcovati, erschienen bei der Edition Nautilus, ist in vielerlei Hinsicht ein wirklich ungewöhnlicher Roman: Zwei wildfremde Menschen sitzen auf einer Bank. Stundenlang. Ein Polizist der Kantonspolizei beobachtet sie. Stundenlang. Ort des Geschehens ist ein Bahnhof. Wir, die Leser, beobachten – ganz genau wie der Polizist Beat Marotti – zwei Personen, die ohne erkennbaren Grund auf einer Bank in der Bahnhofshalle sitzen. Lucy und Simon. Die  Geschichten von Lucy und Simon, aber auch von Marotti, erschließen sich dem Leser peu à peu. Marotti, damit beginnt der Roman, wurde eingeteilt, die Schalterhalle des Basler Bahnhofs zu überwachen, da ein Drohbrief vermuten lässt, dass Aktivisten ihr Unwesen treiben könnten. Freiwillig macht er das nicht, aber eine Verletzung zwingt ihn aktuell zur Bewegungslosigkeit. Die Schmerzen betäubt er mit Tabletten – und dabei auch irgendwie sich. Lucy, so verrät uns der erste Satz über sie, hatte Genf abgesagt. Sie hatte sich krank gemeldet, ohne überhaupt krank zu sein. Wir erfahren, dass ihre Zwillingsschwester Laure tot ist und sie ihren Namen einem humanoiden Fossilfund verdankt. Da saß sie nun. Mit einer geheimnisvollen Nachricht in ihrer Tasche. Simon, …