Gelesenes
Schreibe einen Kommentar

Verena Kessler: Die Gespenster von Demmin

||Unbezahlte Werbung||

Cover © Hanser Berlin

Eine Hausboottour auf der Peene – dem Amazonas des Nordens, echt wahr – ruft nach Bücherbergen. Und da kam das damals gerade neu veröffentlichte „Die Gespenster von Demmin“ von Verena Kessler gerade recht, denn Demmin würden wir in jedem Fall passieren.

Dieses Debüt verbindet reale Ereignisse mit fiktionaler Realität, eine Kombination, die mir in Romanen besonders gefällt. Auch weil ich dann Neues über ein Ereignis, eine Stadt, ein Land lernen kann. Tatsächlich hatte ich von den Geschehnissen in Demmin im Mai 1945 noch nie etwas gehört.

Doch zunächst einmal zu Larry. Ihr sehnlichster Wunsch ist es Kriegsreporterin zu werden, und dafür trainiert sie fleißig. Am liebsten kopfüber am Apfelbaum. Gerne mit ihrer Freundin. Immer in Sichtweite von Frau Dohlberg. Diese ältere Dame suchen immer wieder ihre Erinnerungen an den Krieg heim, vor allem an die Tage im Mai 1945, als sich in Demmin unzählige Menschen das Leben nahmen. Genau dafür wiederum interessiert sich Larry … doch sie spricht nicht mit ihr, die davon so einiges erzählen könnte.

Mithilfe sorgsam gewählter Sprache widmet sich dieser Roman neben Erinnerungen und Zukunftsplänen auch der Sprachlosigkeit zwischen den Generationen, etwas, das aus dem Leben gegriffen, aber mitunter schwer auszuhalten ist. Bei mir hat es dazu geführt, noch mehr über die Vergangenheit der Menschen um mich herum erfahren zu wollen. Tiefer einzutauchen. Ach, ums Eintauchen geht es in diesem Buch auch, aber dafür müsst ihr es selbst zur Hand nehmen.

Eine absolute Leseempfehlung – und das nicht nur auf einem Hausboot mit Halt in Demmin.

Eckdaten:
Verena Kessler
Die Gespenster von Demmin
Hanser Berlin
2020
240 Seiten
ISBN: 978-3-446-26784-8
22 Euro

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert