Freelancing, Gedachtes
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Reflexion zum Jahresende – wider den Selbstzweifeln

Ist es zu früh für eine Reflexion zum Jahresende? Das Jahr neigt sich zwar erst langsam dem Ende entgegen, aber ich habe das tiefe Bedürfnis, es schon jetzt Revue passieren zu lassen. Vielleicht geht es dir ganz genauso? So viel vorweg: Ich bin wild entschlossen, das Jahr ausgiebig zu feiern. Allen Selbstzweifeln zum Trotz. Machst du mit?

Das Jahr zu reflektieren hat bei vielen Tradition. So auch bei mir. Üblicherweise mache ich das an den Tagen zwischen den Jahren, wenn die Welt gefühlt still steht. In diesem Jahr jedoch kann ich so lang nicht warten, denn der Reflexions-Modus startete vor einigen Wochen von ganz allein in meinem Kopf. Ich weiß nicht, was es bei dir ist, aber seit es abends recht früh dunkel ist, blicke ich zurück auf mein Jahr.

Selbstzweifel haben mich auch in diesem Jahr gut beschäftigt, sie haben immer wieder versucht, mich von Neuem abzuhalten. Und ja, sie haben es auch geschafft. In Canva habe ich zig Entwürfe für Instagram, meine Podcast-Idee ist noch immer ein wildes Wirrwar, einige Schreib-Pläne liegen auf Eis. Nichts davon hat es bisher an die Öffentlichkeit geschafft, weil die Zweifel an meinem Können und die Angst vor negativem Feedback zu groß waren. Mehr als genug habe ich zudem an meiner Freiberuflichkeit gezweifelt, wenn ein Text einfach nicht gelingen wollte. Bei Entwurf Nummer 13 macht es einfach keinen Spaß mehr, da kann das Thema noch so spannend sein. Manchmal hätte ich gerne hingeschmissen, die Decke über den Kopf gezogen und alles sein lassen. Das aktuelle Weltgeschehen tat sein Übriges.

Nun bin ich lange genug als Freelancerin unterwegs, um zu wissen, dass die Decke über dem Kopf auch keine Lösung ist – und der Blick nach vorn wesentlich hilfreicher.

Was aber, wenn am Ende des Jahres die Zweifel überwiegen, ob man genug getan hat, ob es gut genug war, ob die Freelancerei weiter das Richtige für einen ist?

Was also tun gegen Selbstzweifel am Ende des Jahres?

Um den Zweifeln in den letzten Wochen des Jahres nicht mehr Macht zu geben, als sie ohnehin schon haben, habe ich mir folgende Fragen gestellt – und vielleicht inspirieren sie auch dich zu einem persönlichen Rückblick:

  • Was habe ich mich getraut, obwohl ich Angst hatte?
  • Was ist besser gelaufen als gedacht?
  • Was hat mir so richtig viel Spaß gemacht?
  • Welche Menschen haben mich bereichert?
  • Wofür bin ich dankbar?

Vielleicht musst du etwas länger über die Antwort nachdenken. Das ist okay. Vielleicht sind es nur kleinere Dinge. Das ist mehr als okay. Denn nicht jede*r muss ein erfolgreiches Start-up gründen oder ein mega Programm launchen, auch wenn die LinkedIn-Welt einen das glauben machen möchte. Eventuell hast du zu einem Projekt ja gesagt, obwohl du Angst hattest? Möglicherweise hast du eine Honorarerhöhung angestoßen? Oder du hast endlich das Gespräch mit dieser einen spannenden Person angefragt? Egal was es ist: Feiere dich dafür! Ich tue es!

Meine ganz persönliche Reflexion zum Jahresende

Mein Wort des Jahres: Dankbarkeit. Ich bin sehr dankbar für mein Jahr. Für die Menschen in meinem Leben, für die Erlebnisse, für die Erkenntnisse. Und für den Mut. Denn ich habe in diesem Jahr jede Menge Neues ausprobiert. Sei es mein Blog-Newsletter, den ich seit Juni monatlich schreibe, oder mein Business-Coaching, das ich regelmäßig buche.

Es war nicht alles super, easy und mega, aber das muss es auch gar nicht. Besonders die ersten drei Monate des Jahres hätte ich gut und gerne gestrichen. Ich bin nur schwer aus dem Bett gekommen, habe keinerlei Flow gefunden und bin vor Netflix versumpft. Von Leichtigkeit und Lebendigkeit keine Spur. Rückblickend war aber auch diese Zeit wichtig für mein Jahr.

Was mir geholfen hat? Meine Lieblingsmenschen, Natur, Schreiben.

Mein Jahresrückblick in Bildern

Was lief gut in 2022?

  • Ich bin jetzt seit neun Jahren als Texterin freiberuflich tätig. Yeah! Und meine Kund*innen sind mir auch weiterhin sehr treu und ich bin super dankbar.
  • Ich bin in die Künstlersozialkasse aufgenommen worden. Yeah, yeah!
  • Ich habe seit Anfang 2022 eine Business-Coachin und liebe den Austausch.
  • Ich schreibe seit Mitte 2022 einen monatlichen Newsletter rund um meinen Blog, und aus Angst ist Liebe geworden.
  • Ich kenne jetzt meine Geburtssternenkarte und mein Human Design und integriere das Spirituelle immer mehr in mein Leben und in meine Arbeit. Dafür bin ich mir selbst sehr dankbar.
  • Ich habe allerlei Neues ausprobiert, etwa Tai Chi und Tarot, und war damit sehr in meinem Element.

Was war nicht so toll in 2022?

  • Meine Frozen Shoulder, die mich seit fünf Jahren begleitet – erst rechts, dann links – hält sich hartnäckig. Das ist körperlich oft herausfordernd, denn ich werde immer wieder mit Schmerzen konfrontiert, was meinen Schreibtischjob nicht unbedingt besser macht … Daran werde ich in Zukunft weiter arbeiten, denn Sport muss nicht Mord, sondern kann eine große Hilfe sein.
  • Gegen Ende des Jahres wurde das Business slow. Ob es ein Vorbote der Rezession ist? Ich weiß es nicht, aber ich habe mir fest vorgenommen, mich nicht verrückt zu machen.
  • Ich verbringe zu viel Zeit bei Instagram. Vor allem wenn wenig zu tun ist. Dabei habe ich zig Bücher, Notizblöcke, Zeichenstifte, die mich Jahrzehnte beschäftigen könnten. Von diesem Zeitfresser kann ich künftig gerne wieder mehr Abstand nehmen. In der Theorie weiß ich wie, in der Praxis fällt es schwer. Aber ich gebe nicht auf.
Jetzt kommst du! Was war dein Highlight oder dein Lowlight? Vielleicht hattest du auch eine tolle Erkenntnis oder ein spannendes Erlebnis? Teile es gerne als Inspiration für uns alle in den Kommentaren.

Welche Ziele habe ich fürs nächste Jahr?

Du fragst dich vielleicht, was meine Ziele für das neue Jahr sind. Schließlich sind große Ziele und Visionen gefühlt für alle immer superwichtig. Auch ich denke darüber nach, aber tatsächlich ziele ich für mein neues Jahr eher auf Gefühle ab, nämlich: Lebendigkeit und Leichtigkeit. Und das schließt die mentale und körperliche Gesundheit ein, denn ohne die ist alles nichts.

Erst neulich veröffentlichte Ayurveda-Expertin Dr. Johanna Scharfenberg dazu auf Instagram ein spannendes Video. Und ich kann nur heftig nicken und lautstark applaudieren. Deshalb habe ich bereits für die ersten drei Monate des neuen Jahres an drei Abenden VHS-Sportkurse gebucht und eine Tageslichtlampe gekauft. Damit gelingt mir (hoffentlich) ein besserer Start ins neue Jahr als in diesem Jahr.

Look Back in Joy

Hast du Lust bekommen, dein Jahr zu reflektieren und mit guten Gedanken ziehen zu lassen? Vielleicht auch gemeinsam? Dann sei gerne am 8. Dezember um 20 Uhr dabei – mit einer Tasse Tee in kleiner Online-Runde via Zoom mit maximal vier Personen. Schreibe mir bei Interesse gerne eine E-Mail.

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